An diesem Samstag habe ich mich dran gemacht, ein paar weitere Lücken im Alpstein zu füllen und mir die Wagenlücke als Ziel ausgesucht. Die Wagenlücke ist ein Pass unterhalb des Säntis, der am besten von Wasserauen bei Appenzell zu erreichen ist.
Um 7:40 erreichte ich den schon ziemlich gut gefüllten Parkplatz an der Talstation den Ebenalpseilbahn auf 870m. Das waren aber nicht alles Tagesgäste, sondern auch viele, die auf Mehrtagstouren im Alpstein waren.
Ich entschloss mich für den Aufstieg über Schrennen, weshalb ich (wie hier sichtbar) Richtung Süden den Hang hochstieg.
Der Blick auf die andere Seite des Tals wurde möglich. Hier ist die Gaststätte Äscher zu sehen, die unterhalb einer hohen Felswand kauert. Weiter rechts kann man das Wildkirchli und den Höhleneingang hinauf zur Ebenalp erahnen.
Den Wald verlässt man nach rund 300m Aufstieg. Hier ergab sich auch der erste Blick Richtung Ziel der Wanderung. Den Felsgrat links galt es zu umrunden.
Mein Weg führte nun flacher an den Alpen Klein- und Großhütten vorbei und danach wieder steiler den Hang rauf. Die Sonne heizte schon ordentlich ein, so dass ich froh war, bald wieder in den Schatten der Berge einzutauchen.
Hier erreichte ich schließlich die Schrennen. Eine auf 1500m Höhe gelegenen Grashang. Ober und unterhalb einer jeweils 300m hohe Felswand.
Im Hintergrund ist nun bereits der Säntis sichtbar und rechts unten der Seealpsee.
Auf der anderen Talseite befindet sich der Schäfler, der am besten von der Ebenalp aus bestiegen wird.
Vorbei geht es am weit unterhalb liegendem Seealpsee. Das ganze ist schon ziemlich spektakulär, aber der Weg über die Schrennen ist breit und gut gesichert.
Da es nun flach weiterging, erreichte ich recht zügig die Meglisalp. Ein wunderbar gelegene Siedlung, bestehend aus einer Kirche, einem Gasthaus und ein paar Bauernhäusern. Für mich eine der schönsten Stellen des Alpsteins.
Versorgt werden die Häuser über eine Transportseilbahn vom Seealpsee aus.
Mit dem geruhsamen flachem Weg war es nun aber vorbei und es ging den schrägen Felshang auf der Rückseite der Meglisalp hinauf.
Wie immer wenn anstrengend wird, nehmen bei mir die Makroaufnahmen zu. Erstens fällt einem die Umgebung mehr auf wenn man langsamer läuft, zweitens braucht es Ausreden um stehen zu bleiben. 😉
Der Weg war recht schön, und gleichmäßig ansteigend. Im Hintergrund hier der Altmann und beim Schnee rechts davon der Rotsteinpass, den man auch gut von der Meglisalp erklimmen kann.
Schließlich erreichte ich um 12:00 die 2075m hohe Wagenlücke (links im BIld). Dort gibt es auch eine kleine (nicht öffentliche) Hütte.
Der Gipfel des Säntis ist zum Greifen nah, aber es wären noch 500 Höhenmeter und 1 1/4h Aufstieg. Da ich dieses Jahr vernünftig bin, verzichtete ich.
Für die Bahnliebhaber unter euch habe ich die Informationstafel über die Anfang des 20. Jahrhundert geplante Säntisbahn fotografiert. Ein sehr interessantes Projekt, was mir aber auch ziemlich Aufwändig erscheint.
Für mich gab's erst mal eine wohlverdiente Pause auf der Wagenlücke. Hier wehte auch etwas Wind, der aber leider ebenfalls warm war.
Anschließend ging es über Schotter steil auf der anderen Seite bergab. Wie man sieht gäbe es bis hinauf zum Säntis keine weitere Möglichkeit, diesen Felsgrat zu überschreiten.
Dann folgte aber unversehens der steilste Part der Wanderung. Eine felsige Steilstufe mitten im Tal musste überwunden. Der Weg ist zum Teil in den Fels geschlagen und mit Drahseil gesichert - wenn man einigermaßen Bergfest ist, ist es aber gut machbar.
Im Gasthau Mesmer kehrte ich für ein kühles Getränk ein, da ich schon merkte, dass meine mitgenommenen 1 1/2 Liter nicht ausreichen würden.
Der Weg dorthin führt über viele Serpentinen entlang eines Bachs bergab. Die entgegenkommenden Wanderer mussten ordentlich schwitzen.
Der See war bei diesem Traumwetter natürlich gut belagert. Aber ich fand noch ein ruhiges Plätzchen, zog die Badehose an, durchquerte den See schwimmend und trocknete mich in der Sonne.
Anschließend ging ich auf der steilen Fahrstraße fix runter zum Parkplatz und erreichte das Auto um 16:30.
Fazit: Zwar wieder kein Gipfel auf der Tour, aber der Ausblick ist im Alpstein eigentlich immer toll. Der Weg ist nicht besonders anspruchsvoll und für jeden Alpinwanderer gut zu machen.
Alternativ kann man auch auf den Säntis rauf und mit der Seilbahn runter (danach mit Postbus und Bahn zurück nach Wasserauen). Dann verpasst man aber den Seealpsee, der sich an diesem heißen Tag ganz besonders gelohnt hat. 😉
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