Bei schönstem Wetter fuhr ich diesen Samstag zu den Schwendiseen, die auf halber Höhe zwischen dem Skigebiet von Wildhaus und Iltios liegen. Dort kann man für 1CHF pro Stunde sein Auto abstellen. Um 7:45 lief ich auf 1160m Höhe los Richtung Iltios.
Zuerst ging auf asphaltierter Straße bergauf. Hier vorbei an der Talstation der neuen Gondelbahn Espel-Stöfeli-Chäserrugg.
Nach einer guten halben Stunde erreichte ich Iltios, von wo gerade die erste Gondel auf den Chäserrugg startete.
Ich folgte nun der Verbindungspiste zwischen dem Teilgebiet Alt St. Johann und Iltios in umgekehrter Richtung. Hier der Blick zurück Richtung Säntis und der ersten Stütze der Chäserrugg-Bahn.
Nachdem ich die Sesselbahn Ruestel unterquert hatte, erreichte ich den Fuß des Hinterruggs auf 1600m. Da ich nun schon über eine Stunde unterwegs war, war auch Zeit für eine erste Pause um das Panorama Richtung Alpstein zu genießen.
Danach wurde der Weg deutlich steiler und es ging den Grat des Hinterruggs hinauf. Beim Blick nach rechts konnte ich dabei die restlichen Churfirsten betrachten.
Der Grat war zunächst recht schmal und felsig. Zum Teil halfen die Hände auf dem etwas rutschigen Fels. Runter ist wahrscheinlich nicht so angenehm.
Dann wurde der Grat aber deutlich breiter und ich erreichte die kleine Hütte Sattel. Diese ist nur über den Grat erreichbar, da es links und rechts felsig bergab geht.
Anschließend wurde der Weg noch steiler, aber dafür ungefährlicher. Rechts sieht man die Sesselbahn Ruestel.
Tele zum Alpstein auf der anderen Talseite. Links der Säntis, in der Mitte der Schafberg und rechts der Altmann.
Inzwischen war ich schon oberhalb der Seilbahn-Trasse zum Chäserrugg. Die Bahn schaufelte nun ununterbrochen Ausflügler auf den Gipfel.
Durch den ziemlich regenreichen Sommers scheint es mir dieses Jahr besonders viele Blumen entlang der Wege zu haben.
Langsam erreichte ich den Gipfel. Hier konnte ich bereits eine Vorschau auf die Aussicht vom Gipfel erhaschen.
Blick hinüber zum Rücken des Chäserrugg, zur Bergstation der neuen Gondelbahn. Im Hintergrund das Rheintal mit dem stark begradigten Rhein.
Fast oben begrüßten mich die umfangreichen Schutzzäune gegen Windverfrachtungen. Sie schützen laut Tafel die Gemeinde Walenstadt vor Lawinen.
Und schon tauchte auch der passende Walensee auf und man sah schön die steil abfallenden Flanken der Churfirsten.
Oben! Ein Gipfelkreuz gibt es auf dem höchsten (2306m) der Churfirsten seltsamerweise nicht, deshalb muss als Beweis der Wegweiser auf dem Gipfel erhalten. Für die knapp 1200m Aufstieg habe ich ziemlich genau 3h Stunden gebraucht und die gesamte Zeit bin ich keinem anderen Menschen begegnet. Ab hier änderte sich das aber.
Die Aussicht auf dem Hinterrugg ist fantastisch, so dass ich erst mal eine längere Pause einlegte. Hier der Blick Richtung Sargans und Graubünden. Rechts das Skigebiet Flumserberg.
Tele zu dem weißen Gipfel des Tödi. Rechts der Mürtschenstock und in der Mitte das Murggtal (Siehe meine anderen Berichte dieses Jahr). Links (ziemlich unscheinbar) ist auch der Leist vom Skigebiet Flumserberg zu sehen.
Tele nach Osten. Vorne der Panoramaweg Rosenboden. Weiter hinten (mit dem hellen weißen Punkt) der Alvier mit der spiegelnden Alvierhütte.
Ich ging dann noch mal etwas in die falsche Richtung zum Abgrund, um dieses volle Panorama aufzunehmen. Weiter an die Kante wollte ich allerdings nicht. 😉
Nun ging es vom Hinterrugg hinüber zum benachbarten Chäserrugg. Die Bergstation ist schon riesig, die Terasse hat aber unverständlicherweise nur sehr wenige Plätze.
Blick zurück zum Hinterrugg. Wer mit der Bahn auf den Chäserrugg fährt, sollte dort auf jeden Fall mal rübergehen.
Für mich ging es nun auf der Ostabfahrt des Chäserrugg bergab. Hier der Blick zurück auf den Abstieg. Alles sehr grün dieses Jahr.
Vor dem Gamserrugg passierte ich einen weiteren Sattel. Da ich noch recht viel Zeit hatte, entschloß ich mich für einen Umweg rechts um den Gamserrugg herum. Der Weg führte dabei auf dem Geologischen Rundweg.
Nachdem ich auf dem leider sehr matschigen Weg die Hälfte des Gamserrugg umrundet hatte, tauchte nun der Voralpsee auf. Dahinter das Rheintal.
Dann entschied ich mich für einen weitere sehr schönen Umweg, den Inggadells-Rundweg. Dieser führte durch typisches Karstgebiet am Rand eines absoluten Naturschutzgebiets, das nicht betreten werden darf.
Ich schummelte mich weglos an der Gamsalp (Bergstation der Sesselbahn Gamserrugg) vorbei, um keinen unnötigen Aufstieg zu haben.
Hinein in den Warmtobel, der an diesem Tag seinem Namen alle Ehre machte. Beim Abstieg durch das zugewucherte Tal war es drückend warm und völlig ohne Schatten. Zumindest musste ich nicht bergauf.
Welches Verlangen das tiefe Blau des Schneekanonensees am Ende des Tobels auslöste, könnte ihr euch denken. Baden ist dort aber leider verboten.
Ich ging nicht bis nach Oberdorf (der Talstation der Sesselbahn) bergab, sondern zweigte nach links auf den (sehr beliebten) Klangweg ab. An diesem befinden sich viele Stationen, an denen man zu meist mit Holz oder Metall ordentlich Lärm machen kann.
Den eigentlich Klangweg verließ ich aber schnell wieder und ging direkt hinunter zu den Schwendiseen und damit zum Startpunkt meiner Wanderung. Das Auto erreichte ich um 15:00, also war ich rund 8h Stunden unterwegs.
Natürlich sprang ich noch in den See und schwomm einige Runden im frischen Nass.
Fazit: Schöne abwechslungsreiche Tour mit Gipfelerlebnis. Auch wenn die Wanderung mit 17km nicht extrem lang ist, war es doch ziemlich anstrengend. In der Gegend gibt es aber unzählige Varianten, und bei vielen davon kann man auch Bahnen zur Hilfe nehmen.
Hast du noch Fragen? Dann benutze die Kommentare auf YouTube:
⛰ Schwendiseen - Hinterrugg Wanderung auf YouTube.
Natürlich freue ich mich auch über jeden "Like" dort, falls dir der Bericht gefallen hat. 🙂
Probiere doch mein kostenloses Spiel "Draw-A-Mountain" aus.