Da das schöne Herbstwetter anhielt, war ich an diesem Novembersonntag wieder beim Wandern. Ich suchte mir die Wanderung auf den Galinakopf in Liechtenstein aus, die ich zuletzt vor sechs Jahren gemacht hatte.
Um 8:15 stellte ich mein Auto auf dem großen Gratisparkplatz vor Malbun ab und ging bei schattigen 0° los.
Der Weg zum Galinakopf führt hin und zurück auf dem gleichen Weg. Nur zwischen Malbun und Sassförkle kann man entweder einen Fahrweg oder den 'Forscherweg' wählen. Da es jetzt morgens hier eh noch schattig war, nahm ich beim Hinweg den langweiligeren Fahrweg.
Hier ging es vorbei an einer kleinen Hütte und ich hatte die erste Aussicht Richtung Alviergruppe auf der schweizerischen Seite des Rheintals.
Blick zurück die Alp Sass. Hier von links kam auch der alternative Forscherweg auf meinen Weg. Noch war ich hier völlig alleine.
Blick vom Sassförkle ins dahinter liegende Valorschtal. Ganz hinten links ist nun das Ziel der Wanderung, der Galinakopf zu sehen. Auch zu sehen, dass es erst mal noch ein Stück auf dem Fahrweg und im Schatten weiterging.
Ein kleines Stück der Straße war weiß von Raureif. Beim Rückweg habe ich gesehen, dass genau hier den ganzen Tag keine Sonne hinkommt, so konnte sich der Reif hier ansammeln.
Endlich in der wärmenden Sonne habe ich einen kleinen Abstecher zum Mattajoch gemacht (der eigentliche Weg geht auf dem Fahrweg unterhalb vorbei). Von hier kann man nach Österreich hinabschauen.
Nun begann der richtige Wanderweg, der hier (eigentlich unnötigerweise) direkt über eine Doline (Senkloch) führt, wofür extra eine Brücke gebaut wurde.
Auf einem schönen schmalen Hangweg geht es parallel zur bekannten Fahrstraße weiter, die zur hier sehenden Alp Guschgfiel führt.
Im Hintergrund in der Mitte ist die Alpspitz zu sehen, die ich mal auf einer Abendwanderung bestiegen hatte.
Gegen 10:00 erreichte ich das Guschgfieljoch, ein weiterer Übergang nach Vorarlberg. Die Zäune waren hier schon alle für den Winter vorbereitet und die Drähte abgehängt.
Da hat man dann das Gefühl, dass man schon fast am Ziel ist. Aber der anstrengende Teil der Wanderung beginnt hier erst. Erst geht es nach links auf den Grat und dann über den Grat auf den Gipfel, der hier rechts oben zu sehen ist.
Die Wiese zum Gipfel sieht hier flacher aus, als sie ist - man kann nicht einfach direkt hinauflaufen.
Oben auf dem Grat. An einer Stelle ist er auf die schottrige Nordseite abgebrochen. Hier der Blick zurück.
Und der Blick hinauf zum Gipfel. Ein kleines Stück fehlte noch. Der Weg ist zwar steil, aber gut zu gehen und trotz Grat nicht besonders ausgesetzt.
Das ausgedehnte Nebelmeer versteckte das Rheintal und den Bodensee. Hinten ist der Alpstein zu sehen und davor die Drei Schwestern und der Garsellikopf.
Und kurz vorm Gipfel des Galinakopfs ist der Weg richtig schön (und zur Erholung auch etwas flacher).
Ankunft auf dem 2200m hohen Galinakopf um 11:00 nach 2:45h Weg.
Die Nordseite des Bergs ist deutlich steiler und man kann schön Richtung Bodensee schauen - in diese Richtung gibt es keine höheren Gipfel, die die Sicht verhindern könnten.
Blick vom Gipfel Richtung Hinweg. Hier kann man ein Großteil der Berge von Liechtenstein überblicken.
Und die Aussicht Richtung Vorarlberg. Von hier führt ein blauer steilerer Alpinweg auf den Gipfel und es erreichten auch ein paar andere Wanderer von dort den Galinakopf.
Nach einer halben Stunde Pause machte ich mich wieder auf den Abstieg. Wie bereits beschrieben bis zum Sassförkle auf dem selben Weg wie hin (nur jetzt mit weniger Schatten).
Vorbei auch wieder an der Abbruchstelle des Grats. An dieser ausgesetzten Stelle ist man aber mit drei Schritten schnell vorbei.
Hier hatte ich dann das steile Gelände schon wieder verlassen und der restliche Abstieg von Gipfel führt nur noch über diese Wiese und dem Latschenkieferwald dahinter.
Einer der von Österreich kommenden Wanderer hatte einen kleinen Gleitschirm mitgebracht. Jetzt hatte er endlich die Startvorbereitungen abgeschlossen und war gestartet - zum Glück hatte ich nicht mehr drauf gewartet. ;)
Lustiger Wurzelweg durch die Latschenkiefer. Im Sommer wahrscheinlich ordentlich heiß, denn auch jetzt im November war es richtig warm hier
Jetzt kamen mir auch ein paar andere Wanderer entgegen.
Da ich noch viel Zeit hatte, machte ich eine weitere Pause auf dem Guschgfieljoch. Im Hintergrund ist der Schönberg zu sehen. Auf meiner letzten Wanderung zum Galinakopf war ich danach auch noch dort hinauf. Das hatte ich aber diesmal nicht vor, da es damals zwar schön, aber auch zu viel war.
Selbst gewöhnliches Gras leuchtete in der flachen Herbstsonne in tollen Farben.
Hier ging es übrigens ein kleines Stück bergauf zum Mattaförkle. Beim Rückweg merkt man jede Extrasteigung deutlicher als beim Hinweg. ;)
Die Serpentinen der Straße kürzte ich zweimal über die Wiese ab und nutzte sie auch für eine weitere Pause im warmen Gras. Hier im Hintergrund ist wieder der Schönberg zu sehen.
Danach konnte ich den Fahrweg nicht mehr vermeiden, die Landschaft drumherum ist trotzdem noch toll.
Zum Sassförkle geht es übrigens auch noch mal 80 Höhenmeter bergauf. Hier waren jetzt ein paar Mountainbiker auf der Straße durch das Valorschtal unterwegs.
Ankunft auf dem Sassförkle (nach bereits vielen Pausen) um 14:30. So leer wie hier war es nicht, denn es kamen einige Familien vom Schönberg hinunter, der ein einfaches Ziel von Malbun aus ist.
Ich nutzte eine der vielen Bänke hier für eine weitere Pause - ich hatte es irgendwie nicht eilig zurück in den Nebel zu kommen.
Hinab vom Sassförkle wählte ich diesmal den Forscherweg. Es ist ein schön angelegter Spazierweg oberhalb von Malbun, auf dem ein paar Stationen Kinder motivieren soll. Am höchsten Punkt des Wegs befindet sich dieser kleine (dank Sonne nicht gefrorener) See.
So schön führt der Weg den Hang entlang. Hier war nun richtig Betrieb, waren doch einige Nebelflüchtlinge unterwegs.
Zeit für eine weitere Pause auf dieser tollen Aussichtsbank. Hier blieb ich dann so lange, bis die Sonne fast hinter den Bergen verschwand.
In Malbun gab es eine Eislaufbahn, die auch ausgiebig genutzt wurde. Schlittschuhe kann man dort ebenfalls mieten.
Mein Auto erreichte ich um 15:45, es waren jetzt im Schatten wieder nur 3°.
Fazit: Der Galinakopf ist ein schöner Gipfel mit toller Aussicht. Man muss aber akzeptieren, dass man dorthin zeitweilig auf einem Fahrweg unterwegs ist und es auch kein Rundweg ist. Für den Herbst und Frühling ist er aber gut geeignet, da die steileren Stellen komplett in der Sonne liegen und deshalb schnell schneefrei sind.
Ich war für die Tour 7,5h unterwegs, wobei die reine Gehzeit aber nur 5h war. Dabei ging es knapp 1000m rauf und runter (nicht an einem Stück) und die Wegstrecke war 17km.
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⛰ Malbun - Galinakopf Wanderung auf YouTube.
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