Selunbahn - Sellamatt 26.05.2018

An diesem sommerlich warmen Frühlingsamstag ging es auf einen Spaziergang im Toggenburg. Startpunkt war die Talstation der Selunbahn, die sich am Anfang der Churfirsten in Starkenbach befindet. Die Zufahrt zum Parkplatz und der Bahn ist nicht gekennzeichnet und habe ich somit erst verpasst. Aber um 9:00 kamen wir dann doch auf dem schon gut gefülltem Parkplatz an.

Talstation Selunbahn

Die Selunbahn ist eine kleine für den Alpbetrieb erstellte Kistenbahn. Die Talstation befindet sich direkt neben der Straße. Ein querender Lastwagen musste auf Grund der niedrig hängenden Zugseile warten, bis die Bahn in die Station eingefahren war.

Kistenbahn Selun

Und so rustikal sehen die beiden "Gondeln" der Bahn aus. Sie bietet trotz der geringen Höhe Platz für 4 Erwachsene und evt. noch für ein paar kleinere Kinder.

Parkplatz Selunbahn

Wir mussten eine Fahrt abwarten, da bereits vier andere Wanderer warteten. Hier sieht man gut, wie knapp die Bahn auf den ersten Metern über den Parkplatz hinwegschwebt.

Trasse Selunbahn

Und hier kann man die gesamte Trasse der Selunbahn erkennen. Sie führt vom 900m hohen Starkenbach hinauf auf das fast 1600m hohen Plateau unterhalb der Churfirsten.

Fahrplan Selunbahn

Der Fahrplan der Bahn ist eher flexibel zu sehen. An diesem schönen Maisamstag fuhr sie auf jeden Fall oft. 10CHF ist auch ein fairer Preis für diese doch recht lange Bahnfahrt.

Schilder Luftseilbahn Alp Selun

Noch ein paar Impressionen aus der rustikalen Talstation.

Blick aus Kistenbahn

Nachdem man sich in die kleine Kiste gezwengt hat, sitzt man innen doch sehr komfortabel. Die Sitzbänke sind dabei extrem geneigt - das macht aber Sinn, denn die Kisten hängen fest am Seil. Das heißt je steiler das Seil wird, desto schräger hängt die Gondel. An der steilsten Stelle sind die Bänke somit waagerecht.

Aussicht SelunbahnFahrt mit Kistenbahn

Am Anfang geht es noch über Wiesen, dann aber schnell in den steilen Wald. Dabei schrammten die Bäume zum Teil an der Unterseite der Kiste und sorgten für einen zusätzlichen Spannungseffekt.

Kistenbahn Alp Selun

In die Bergstation geht es überraschend flach hinein und damit ist das (unbeaufsichtigte) Austeigen problemlos.

Bergstation SelunbahnAlp Selun

Blick auf die Bergstation der Selunbahn.

Antenne Strichboden

Nun begann aber der eigentliche Spaziergang. Gleich zu Beginn mussten wir etwas aufsteigen, aber die Wege sind grundsätzlich gut ausgebaut. Auch kann man die gesamte Strecke immer auf einen Fahrweg ausweichen, so dass man den Weg auch mit z.B. einem Kinderwagen machen könnte... nur der passt evt. nicht in die Kiste.

Selun

Blick auf die östlichen Ausläufer der Churfirsten. Links der 2200m hohe Selun, der von der Bergstation der Selunbahn in rund 2h zu erreichen ist.
Abgesehen vom freigewehten Selunrücken, lag da oben aber noch zu viel Schnee zum Wandern.

Altschnee auf Fahrweg

Auch auf unserem Weg lag zum Teil noch Altschnee vom Winter. Man konnte ihn aber immer gut umgehen.

Alpwirtschaft Wildmannli

Vorbei ging es an der Alpwirtschaft Wildmannli, die aber noch nicht ihren Saisonstart hatte.

Abstecher Wildmannlisloch

Vom Hauptweg kann man in weniger als 5min einen Abstecher zum Wildmannlisloch unternehmen, hier bin ich schon auf dem Weg dort hin.

Beschreibung Wildmannlisloch

Abfotografierte Schautafel des Wildmannlisloch bzw. Wildenmannlisloch. - eine Höhle, die in der Vergangenheit sowohl Tieren als auch Menschen Unterschlupf bot. Auch gibt es in der Gegend einige Sagen rund um die Höhle, z.B. die des "Wilden Männli".

Höhleneingang Wildmannlisloch

Und so sieht der Höhleneingang des Wildmannlisloch aus. Der Zugang ist unbeschränkt, aber die 140m tiefe Höhle ist nicht beleuchtet oder irgendwie gesichert.

Höhle Wildmannlisloch

Blick vom Eingang in die Höhle. Nur den Anfang kann man ohne Taschenlampe erkunden, dann wird aber sehr schnell dunkel. Außerdem ist der Boden ziemlich glitschig, also aufgepasst.

Licht am Ende der Höhle

Jetzt bin ich schon etwas weiter vorgedrungen. Der Blick zurück zum Höhleneingang.

Höhlenerforschung

Dann wurde es stockfinster und meine arg kleine Taschenlampe konnte den weiteren Weg nur karg ausleuchten. Das Foto ist mit Blitz entstanden... so viel konnte ich leider nicht sehen. Folglich habe ich mir auch erst mal den Kopf angeschlagen. 😉 Ganz bis zum Ende bin ich nicht gegangen - außer der Dunkelheit und Stolpersteinen gibt es auch nicht so viel zu entdecken.

Lichtschein in Höhle

Etwas erleichtert war ich dann doch, als ich wieder in den vom Tageslicht beleuchteten Bereich der Höhle kam.

Frühlingsenzian

Wieder draußen habe ich erst mal zur Beruhigung ein paar Frühlingsenzian fotografiert. 😉
Insgesamt gab es auf diesem Spaziergang sehr viele verschiedene Blumen zu bewundern.

SäntisFahrweg mit Alpstein

Und weiter ging es auf dem Alpweg immer unterhalb der Churfirsten entlang. Auf der anderen Seite des Tals thront das Alpsteingebirge mit dem Säntis.

Alp im Toggenburg

Blick zurück Richtung Ausgang Toggenburg und Ebnat-Kappel.

Frümsel

Hier haben wir uns für den höher gelegenen Fahrweg entschwieden. Parallel dazu weiter unten hat man auch einen straßenfreien Wanderweg zur Auswahl.
In der Mitte ist der Frümsel zu sehen, wohl der steilste der Churfirsten. Auf jeden der rund 2200m hohen Spitzen führt ein Wanderweg, aber meist muss man den selben Weg rauf und wieder runter.

Frühlingskrokus mit Frümsel

An den gerade vom Schnee befreiten Wiesen eroberten sich zuerst die Frühlingskrokusse ihren Platz an der Sonne.
Im Hintergrund wieder der Frümsel.

Brisi

Dann wurde der bis dorthin geschotterte Weg sogar asphaltiert. Landschaftlich war es aber auch weiterhin sehr schön. Hier in der Mitte der nächste Churfirst, der breite Brisi. Dieser ist auch bei Tourenskifahrern beliebt.

Abgestorbene FichteAbgestorbene Baumstumpf

Abgestorbener Bäume entlang des Wegs.

Schafberg

Meist ging die Straße leicht bergab. Hier Tele zum Schafberg auf der anderen Seite des Tals.

Thurtalerstofel

Bald erreichten wir die große Hochebene des Thurtaler Stofel. Auch hier führt der eigentliche Wanderweg direkt über die Wiesen, wir blieben auf dem oberen Fahrweg.

Churfirsten

An einer Alphütte machten wir eine Pause und genossen das Panorama auf die Churfirsten. Inzwischen waren wir auf der Höhe des nächsten Churfirst, dem steilen Zuestoll.

Frümsel

Und der Frümsel zeigt von der Seite gesehen sein wahres Gesicht.

Spaziergang Sellamatt

Für uns ging es gemütlich weiter. Links und rechts der Straße waren die Wiesen von Blumen übersät.

Vergissmeinnicht

In den etwas bewaldeteren Abschnitten wuchsen Vergissmeinnicht auf moosigen Felsen.

Wanderung Toggenburg

So sah der typische Weg aus, fast parkähnlich. Auch angenehm, dass zu dieser Jahrezeit noch keine Kühe auf den Alpen sind.

Alp im Wald

Malerische alte Alphütte.

Alphütten mit BlumenwieseAlphütten mit Blumenwiese

Dann verließen wir die asphaltierte Straße, die über Zinggen führt und gingen auf direktem Weg zur Gaststätte Sellamatt. Dabei ging es zuerst noch auf einem Schotterweg vorbei an weiteren Alphütten.

Wanderweg Sellamatt

Das letzte Stück schließen ging es auf kleinem Weg weiter über die Wiesen. Hier der Blick zurück. Links ist übrigens der Hinterrugg zu sehen.

Berghotel Sellamatt

Dann erreichten wir das Berghotel Sellamatt, das im Sommer auch mit dem Auto erreichbar ist (Mautstraße). Wir hielten uns nicht lange auf und stiegen in die Kombibahn (Sessel- und Gondelbahn) hinab nach Alt St. Johann. Den Fahrpreis von 18CHF finde ich etwas zu teuer.

Seilbahn Sellamatt

Blick aus der Gondel während der Abfahrt.

Parkplatz Alt St. Johann

Schnell war die Talstation in Alt St. Johann erreicht. Nach einer kurzen Wartezeit stiegen wir um 13:11 in den halbstündig fahrenden Postbus zurück nach Starkenbach.

Durchgang durch HeckeTrampelpfad durch Blumenwiese

Von der Bushaltestelle am Campingplatz Starkenbach mussten wir noch ein kleines Stück über sehr blumige Wiesen und vorbei an einer Hühnerfarm zurück zur Talstation der Selunbahn zurücklegen.
Insgesamt waren wir von 9:00 bis 13:30 unterwegs. Die reine Wanderzeit könnte man sicher auch in 2h schaffen. Wem das alles zu wenig ist, kann oben auch hin und zurück laufen oder unten auf den Postbus verzichten und entlang der Thur (auf asphaltiertem Weg) nach Starkenbach zurücklaufen.

Fazit: Eine schöner Frühlingsspaziergang im Toggenburg. Vom Spannungsbogen her könnte man es auch andersherum machen, dann hat man die Höhepunkte mit dem Wildmannlisloch und der spannnenden Selunbahn am Ende.

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